Globales Lernen

Wir leben in einer Zeit großer globaler Herausforderungen. Schüler*innen erleben, dass ihre eigene Lebenswelt infolge der Globalisierung und des Klimawandels in einem Netz komplexer Beziehungen verortet ist. Um sie über diese Zusammenhänge aufzuklären (Sehen), ihnen anhand verschiedener Perspektiven die Problemlage zu verdeutlichen (Urteilen) und schließlich Verhaltensoptionen aufzuzeigen (Handeln), hat das Globale Lernen (GL) inzwischen Einzug in den Schulen gehalten. Denn: Bildung ist ein maßgeblicher Faktor, um die Welt zum Guten zu verändern und Kinder und Jugendliche zukunftsfähig zu machen.  

Anhand kognitiver und affektiver Zugänge wollen das Globale Lernen und die Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) Lernangebote schaffen, in denen Schlüsselkompetenzen erworben werden, um in einer globalisierten Welt gemeinsam ein gerechtes und nachhaltiges Zusammenleben zu gestalten. Wichtig sind hierbei Perspektivwechsel und Reflexion, damit die eigene Rolle und die persönliche Verantwortung ebenso wie die Verantwortung von Politik und Wirtschaft erfasst werden. 

Dass dies auch und vor allem eine Aufgabe für die Religionspädagogik darstellt, ist nicht zuletzt durch die Enzyklika „Laudato Si“ (2015) von Papst Franziskus klar geworden. Als Christ*innen kommt uns eine besondere Verantwortung zu, gemeinsam, lokal wie global, nach Gerechtigkeit, Menschenfreundlichkeit und Bewahrung der Schöpfung zu streben. Das Globale Lernen berührt somit den Kern der biblischen Botschaft. 

In Kooperation mit Misereor, dem bischöflichen Hilfswerk für Entwicklungszusammenarbeit, ist zudem intendiert, eine besondere Sichtweise in das Globale Lernen einzubringen, nämlich die Sicht der Misereor-Projektpartner*innen im globalen Süden, d.h. die Stimme derer, die in der Weltgesellschaft an den Rand gedrängt sind und unter Ausgrenzung, Armut, Gewalt und Missachtung der Menschenwürde leiden. Gerade ihnen soll Aufmerksamkeit geschenkt und auf Augenhöhe begegnet werden, um voneinander zu lernen, sich gegenseitig zu inspirieren und zusammen die Welt als unser „gemeinsames Haus“ zukunftsfähig zu gestalten. 

Themenschwerpunkte: 

  • Schöpfungsverantwortung und Klimagerechtigkeit

  • Kinderrechte bei uns und weltweit

  • Fairer Handel 

  • Tierethik / Fleischkonsum / nachhaltige Landwirtschaft 

  • Hunger und nachhaltige Ernährung

  • Books4Future – Nachhaltigkeit als Thema in Jugendbüchern

  • Migration und Flucht

  • Fastenaktion, Kinderfastenaktion, Hungertuch von Misereor