Inklusion und sonderpädagogische Förderung
Als die UN-Behindertenrechtskonvention im Jahr 2009 in Kraft trat, gingen Expert*innen davon aus, dass das deutsche Schulsystem ungefähr 10 Jahre brauchen würde, um Inklusion in guter Qualität für alle Schüler*innen anbieten zu können. Betrachtet man die aktuelle Situation zeigt sich jedoch, dass die Schulen immer noch vor massiven Herausforderungen stehen, wenn es darum geht, allen Schüler*innen ein für sie passendes Angebot im Gemeinsamen Lernen zu machen. Dabei geht es nicht nur um inhaltlich differenzierte Unterrichtsangebote, sondern auch um den Umgang mit herausforderndem Verhalten oder das Classroom-Management.
Die inklusive Entwicklung und die damit verbundenen schulpolitischen Entscheidungen haben auch zu Veränderungen in der Förderschullandschaft geführt. Entgegen aller Erwartungen hat die Anzahl der an Förderschulen beschulten Schüler*innen durch die Einführung der Inklusion nicht abgenommen, sondern ist in vielen Schulen gestiegen. Die Schüler*innenschaft wird von den Lehrkräften außerdem als stark verändert wahrgenommen. Viele Schüler*innen zeigen deutlich komplexeren Förderbedarf, dem die Förderschulen mit neuen Angeboten begegnen müssen.
In den nächsten Jahren wird es darum gehen, bereits erreichte qualitative Standards trotz des deutlichen Mangels an Sonderpädagog*innen zu erhalten und die sonderpädagogische Förderung an allen Schulformen weiterzuentwickeln. Das lfL unterstützt Lehrkräfte und Schulleitungen hierbei durch passende Angebote.